[dropcap1]W[/dropcap1]ir sind süchtig. Nach Upcycling. Wir wollen es allen zeigen, welche schönen und hochwertigen Produkte aus scheinbar Wertlosem entstehen können. Ich bin viel auf Messen und Märkten unterwegs und lerne viele Upcycler kennen. Meist sind es Leute, die aus kreativen Berufen kommen und etwas mit mehr “Sinn” machen wollen. Alle sind nett und uns verbindet so eine Art Revoluzzertum. Ein Traum…

Die Realität: Wir schwitzen über unserem Businessplan, die Bank will Zahlen. Für eine Branche, die es noch nicht wirklich gibt, kein leichtes Unterfangen. Es gibt keine Erfahrungswerte und die Läden, die wir nach Umsatzzahlen fragen, rücken damit nicht wirklich raus. Wir rechnen und kombinieren. Wir haben mehrere Termine bei 2 Banken, bei denen die Berater sehr begeistert sind von unserem Konzept. Es fühlt sich gut an, so konkret darüber zu reden und doch ist es noch unwirklich.

Dann das Angebot von Susy Hertsch (die Misprint) doch ihren Laden in der Ackerstraße zu übernehmen, wenn sie dort vertreten bleibt. Wir haben einige Gespräche und schlaflose Nächte. Am 22.12.2011 sagen wir zu. Wir haben noch keine Zusage von der Bank, sind aber guter Dinge. Verrückt ist das schon. Über Weihnachten planen wir und haben den Kopf voller Ideen. Wir gestalten virtuell den Laden um, erarbeiten ein Logo, bestellen Ware und suchen Handwerker und Leute, die uns helfen könnten.

Anfang Januar sagt die Bank ab……

Okay, müssen wir halt die Website selber machen und den Laden wollten wir sowieso mit gebrauchten Möbeln einrichten, entspricht ja auch dem Konzept. Wir finden nette Leute, die uns den Laden einrichten wollen. Um die Spannung zu erhöhen und alles mit dem nicht vorhandenen Budget zu schaffen, schließen wir den Laden im Februar, um in neuem Glanz am 1. März zu eröffnen.

Mitte Februar springen uns die netten Leute ab…..

Die Familie reist an und hilft an allen Ecken und Enden und einige Upcycling-Kollegen helfen bei der Einrichtung. Die äußere Baustellensituation ist nichts gegen den Zustand unserer Nerven. Wow, Fußboden abschleifen ist wirklich keine “Spaßarbeit”, aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen…

Dank unserer vielseitig einsetzbaren Eltern und Familie (Schleifen und Bohren, Putzen und Aufhübschen, Kinder hüten und Essen kochen) haben wir es ganz knapp bis zum 1. März geschafft.

Danke an alle,

die uns in dieser Zeit so tatkräftig unterstützt haben und an unsere Kinder für ihre Geduld.

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